„Wir finden es wichtig, Chancengerechtigkeit zu schaffen.“


Weltfrauentag 2023

Kultur & Wandel, 08.03.2023

Für Lena Lindemann, ERGO Group Arbeitsdirektorin, und Oliver Willmes, Vorstandsvorsitzender ERGO International, ist es der erste Weltfrauentag, seitdem sie die Patenschaft von women@ergo 2.0 übernommen haben. Im Interview sprechen sie über Diversity als wichtigen Bestandteil der ERGO Ambition 2025 und was Gleichberechtigung für sie persönlich bedeutet.

Lena Lindemann und Oliver Willmes

Frau Lindemann, welche Herausforderungen sind Ihnen auf Ihrem Karriereweg begegnet, die zeigen, dass wir als Gesellschaft noch nicht da sind, wo wir sein möchten? Was haben Sie daraus gelernt?

Auf ihrem Karriereweg stoßen Frauen immer wieder auf dieselben Herausforderungen, das trifft selbstverständlich auch auf mich zu. Deshalb ist es mir wichtig, hier auf das hinzuweisen, was mir geholfen hat: Ich hatte immer ein belastbares Netzwerk. Das sind enge Freunde und gute Mentoren, mit denen ich mich vertrauensvoll austauschen konnte. Dazu gehören Frauen und Männer mit sehr unterschiedlichen Hintergründen und Erfahrungen. Gerade die unterschiedlichen Perspektiven sind auch heute noch für mich besonders wertvoll und machen den Unterschied. Auf Grund meiner persönlichen Erfahrung liegen mir auch unsere Mitarbeiternetzwerke und Mentoringprogramme besonders am Herzen.

Umso mehr freue ich mich die Patenschaft mit Oliver Willmes für women@ergo 2.0 gemeinsam zu gestalten.

Lena Lindemann

Herr Willmes, Frau Lindemann hat schon oft betont, dass wir unser Ziel, mehr Frauen in Führungspositionen zu haben, nur erreichen, wenn sich Männer und Frauen für mehr Diversität einsetzen. Warum ist es Ihnen persönlich wichtig, die Patenschaft von women@ergo 2.0 zu übernehmen?

Talentierte Frauen zu fördern ist für mich ein wesentlicher Beitrag zu erfolgreichen, diversen Unternehmen. Angefangen von Frauen in den ersten Berufsjahren bis hin zu jenen, die schon langjährig in Führung sind. Die Potenziale jeder einzelnen Mitarbeiterin sind individuell, auf diese gilt es einzugehen. Dies weiß ich aus meiner mehr als 8-jährigen Erfahrung als Mentor im Frauenmentoringprogramm. Auch als Vorsitzender der ERGO International kümmere ich mich um die Weiterentwicklung weiblicher Talente.
Die Erfolge sieht man deutlich in der weltweit etablierten Kampagne „Succeed – Women in Leadership“. Sie zeigt, wie viele großartige Frauen international in Führung sind, von denen wir auch in Deutschland lernen können.

Für mich ist daher auch die entscheidende Neuerung beim Relaunch von women@ergo 2.0, dass ERGO International hier nun auch ein integraler Bestandteil des Programms ist und Kolleginnen aus den Ländern einen wichtigen Beitrag als Impulsgeberinnen leisten können.

Ich freue ich mich daher sehr, zusammen mit Lena Lindemann unsere Erfahrungen als langjährige Führungskräfte hier einfließen lassen zu können.

Oliver Willmes

Der Fachkräftemangel ist eine Herausforderung, der sich auch ERGO als Arbeitgeber stellt. Welche Schritte unternehmen Sie, damit ERGO weiterhin erfolgreich ist, in Deutschland und international?

Lindemann: Dem Fachkräftemangel können wir auf vielen Ebenen begegnen. In erster Linie gilt es, für interne und externe Talente ein attraktiver Arbeitgeber zu bleiben. Das erreichen wir beispielsweise, in dem wir ein modernes, flexibleres Arbeitsumfeld und eine neue Art von Führung schaffen. Hier haben wir uns mit New Work auf den richtigen Weg gemacht und bereits viele Veränderungen angestoßen. Dazu gehört aber auch ein diverses und inklusives Arbeitsumfeld, in dem alle Kolleginnen und Kollegen ihr volles Potential entfalten können. In der Ambition 2025 haben wir uns auch klare Ziele gesetzt, um den Anteil von Frauen in Führungsposition zu erhöhen. Dafür investieren wir in Weiterbildung, Netzwerke und Mentoringprogramme, um gute Rahmenbedingungen für Frauen in allen Lebensphasen zu schaffen.

Diversität ist aber nicht nur auf das Thema Frauen in Führungsposition beschränkt ist. Es gibt viele weitere wichtige Aspekte. Noch nie waren so viele verschiedene Altersgruppen gleichzeitig in unserer Belegschaft vertreten: Bei der ERGO arbeiten vier Generationen zusammen. Für uns ist es wichtig, dass Menschen mit unterschiedlichen Werten, Einstellungen und Erfahrungen zusammenkommen und ihre Fähigkeiten für die Herausforderungen von morgen einbringen. Auch das bedeutet Diversität und Inklusion.

Willmes: Diverse Teams als Abbild der Gesellschaft tragen nachweislich zum Unternehmenserfolg bei. Wir forcieren bei ERGO eine Kultur der Vielfalt.

So fördern wir Diversität auf internationaler Ebene auch durch innovative Programme zur Weiterentwicklung von Frauen auf ihrem Berufsweg. Ein gutes Beispiel ist HDFC ERGO India, die mit dem Projekt „Nari Shakti“ gezielt den Frauenanteil in bisher traditionell männlichen Berufsfeldern stärkt.

Auch auf Vorstandsebene bei ERGO International ist das ein Thema: In unserem ERGO International Management Committee stellen sich regelmäßig weibliche und natürlich auch männliche Talente vor und werden hierdurch sichtbarer und präsenter – auch für zukünftige Führungspositionen.

Diese Maßnahmen, national wie international, tragen dazu bei, das Ziel der ERGO Ambition zu erreichen und bis 2025 40 Prozent der Führungspositionen unterhalb der Vorstandsebene mit Frauen zu besetzen. Insgesamt liegt die ERGO Group schon bei 39,6 Prozent.

Lindemann: Oliver Willmes und ich finden es richtig und wichtig, für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter Chancengerechtigkeit zu schaffen. Wir sind bei ERGO auf einem guten Weg.

 

Interview: Stefanie Neumann

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