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Überschwemmung

Überschwemmung

Flut, Hochwasser, Rückstau

Überschwemmungen treten durch die Ausuferung stehender oder fließender Gewässer auf, aber auch fernab davon. Die Ursachen sind langanhaltende oder besonders starke Niederschläge, Schneeschmelze sowie Deich- oder Dammbruch. Ist bei solchen Wassermengen die Kapazitätsgrenze der Kanalisation erreicht, kommt es zu einem Rückstau. Das Wasser wird über die Abwasserrohre in die Häuser gedrückt. Eine Gefahr, die Eigentümer und Mieter gleichermaßen treffen kann.

Starkregen führt immer öfter zur Überflutung von Kanälen, Verkehrsflächen und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Insgesamt lag 2023 der versicherte Schaden durch Naturgefahren in der Sachversicherung für Wohngebäude, Hausrat, Gewerbe und Industrie bei 3,6 Milliarden Euro, davon 900 Millionen durch weitere Naturgefahren / Elementargefahren wie Überschwemmungen durch Starkregen.

Seit Jahren steigt in Deutschland die Zahl der lokalen Unwetter mit sintflutartigen Regenfällen. Laut GDV haben Starkregenfälle zwischen 2002 und 2017 deutschlandweit 6,7 Milliarden Euro Schaden verursacht. Im Juli 2021 waren Teile Deutschlands von heftigen Starkregenfällen (Tief Bernd) und einer daraus folgenden Flutkatastrophe betroffen, die zu Schäden im privaten und öffentlichen Bereich von 8,2 Mrd. Euro führte. Davon entfielen etwa 7,7 Mrd. Euro auf Wohngebäude, Hausrat und Betriebe und rund 450 Mio. Euro auf Schäden an Kraftfahrzeugen. Auch im August 2023 kam es u.a. in Bayern aufgrund schwerer Unwetter zu Schäden im zweistelligen Millionenbereich.
Lediglich 54 Prozent aller Gebäude sind gegen weitere Naturgefahren wie Überschwemmung durch Starkregen und Hochwasser versichert, schätzt der GDV 2023. Für 99 Prozent der Gebäude ist ein Schutz aber problemlos möglich. Da sich die Überschwemmungen durch Starkniederschläge in den kommenden Jahren häufen werden, ist es sinnvoll, sich rechtzeitig um den passenden Versicherungsschutz zu kümmern.

Versicherungsschutz

Sind in der Wohngebäude- bzw. Hausratversicherung „Weitere Naturgefahren / Elementargefahren“ enthalten, besteht Schutz für Schäden u.a. durch Überschwemmung aufgrund Hochwasser, Starkregen oder Rückstau. Ohne diesen Einschluss decken die Wohngebäude- und Hausratversicherung nur Schäden durch Feuer, Leitungswasser und Sturm/Hagel sowie in Hausrat zusätzlich durch Einbruchdiebstahl/Raub ab.

Der Einschluss der „Weiteren Naturgefahren / Elementargefahren“ bietet darüber hinaus auch Schutz für Schäden durch Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen und Vulkanausbruch. Dieser Einschluss ist wichtig, auch wenn das Gebäude fernab von Gewässern steht.. 

ERGO bietet den Schutz „Weitere Naturgefahren“ deutschlandweit an - auch in extrem hochwassergefährdeten Gebieten. Die Naturschadenversicherung umfasst Schäden wie Überschwemmung, Starkregen, Rückstau, Schneedruck, Erdrutsch, Erdsenkung, Erdbeben und Lawinen. Privatpersonen können die Absicherung als zusätzlichen in der Wohngebäude- und der Hausratversicherung vereinbaren.

In der Hausratversicherung sind beim Einschluss der Weiteren Naturgefahren beispielsweise versichert:

  • Einrichtungs-, Gebrauchs- und Verbrauchs und Wertsachen in der Wohnung bzw. im Haus zum Neuwert
  • Aufräumungs- und Entsorgungskosten des zerstörten Hausrats

In der Wohngebäudeversicherung sind beim Einschluss der Weiteren Naturgefahren beispielsweise versichert:

  • das Gebäude von der Bodenplatte bis zum Dach mit seinen Bestandteilen sowie Gebäudezubehör
  • Grundstücksbestandteile wie zum Beispiel Zäune, Antennenanlagen, Müllbehälterboxen
  • Nebengebäude (Holz-/Leichtbau) wie zum Beispiel Gewächs- und Gartenhäuser sowie Carports auf dem Grundstück
  • die Kosten für die Reparatur des Gebäudes sowie dessen Trocknung
  • die Kosten für Aufräumarbeiten oder Unterbringung, bis die Räume wieder bewohnbar sind

Steigendes Grundwasser ist keine Überschwemmung. Daher sind Schäden, die durch Grundwasser entstanden sind, nicht versichert. Durch Überschwemmungen verursachte Schäden am Auto übernehmen die Teil- und Vollkaskoversicherung.

Olaf Bläser
Schäden durch Starkregen nehmen zu

Immer häufiger erleiden Immobilienbesitzer finanzielle Schäden durch Starkregen, Überschwemmungen und andere Naturereignisse. Trotzdem sind im Bundesdurchschnitt nur 52 Prozent der Wohngebäude abgesichert, der Hausrat sogar nur zu 38 Prozent. Deshalb sollten Versicherungswirtschaft und Politik noch stärker daran arbeiten, das Ausmaß der Bedrohung und die Absicherungsmöglichkeiten zu verdeutlichen, schreibt Olaf Bläser, Vorstandsvorsitzender der ERGO Versicherung AG.

ZÜRS

Das Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen (ZÜRS) teilt jeden Quadratmeter Deutschlands einer Zone von 1 bis 4 zu. Dabei hat die Zone 1 eine geringe Wahrscheinlichkeit, überflutet zu werden, Zone 4 eine sehr hohe. In der an meisten gefährdeten Zone 4 befinden sich 0,9 Prozent der Landfläche. Bei ERGO sind Gebäude in allen Zonen ohne individuelle Prüfung versicherbar.  

Aktiv vorbeugen – Schäden verhindern

Durch Vorbeugungsmaßnahmen kann man viele Schäden verhindern, besonders dann, wenn man in einem stark betroffenen Gebiet wohnt.

Zum Beispiel:

  • Behälter (z.B. Öltank) und Rohrleitungen gegen Aufschwimmen sichern und abdichten
  • Rückstauventile und Bodeneinläufe einbauen und freihalten
  • einen Vorrat an Sandsäcken und Folien einlagern
  • große Geräte wie Waschmaschine und Kühltruhe auf Podeste stellen
  • alte Gebäude nachrüsten: Rückstauventile, dichte Fenster und ein Pumpsystem
  • wer neu baut, muss sich an das „Gesetz zur Verbesserung des vorbeugenden Hochwasserschutzes“ aus Mai 2005 halten
  • Einbau von Wassermeldern, die ab einem bestimmten Pegel warnen und ein Pumpsystem in Gang setzen können
  • Wasser- und Nahrungsvorräte anlegen
  • Campingkocher und Gas bereithalten
  • funktionstüchtige Taschenlampen und Kerzen samt Streichhölzern lagern
Hochwasser – Tipps zum Verhalten im Ernstfall

Steht das eigene Haus oder die Nachbarschaft unter Wasser, sind das die nächsten Schritte:

  • gefährdete Personen alarmieren und evakuieren
  • Heizungen, elektrische Geräte und Außensteckdosen abschalten
  • gefährdete Räume abdichten, zum Beispiel mit Sandsäcken oder Brettern
  • wertvolle Gegenstände und Dokumente in Sicherheit bringen
  • das Auto rechtzeitig wegfahren
  • den Schaden dokumentieren, zum Beispiel Wasserstände markieren
  • Vorsicht auf Straßen und dem Uferbereich. Unterspülungen und treibende Gegenstände können gefährlich sein
  • abwesende Nachbarn informieren
  • durch die Medien auf dem Laufenden halten
  • bevor Sie Auto und elektrische Geräte wieder in Betrieb nehmen, überzeugen Sie sich von ihrer Unversehrtheit, auch durch einen Fachmann
  • die Wasserstände an Möbeln und Wänden markieren und die Schäden dokumentieren. Die überschwemmten Räume schnellstmöglich abpumpen und den Schlamm entfernen – auch dann, wenn der Gutachter noch nicht da war
Factsheet Überschwemmung

Der Klimawandel führt auch in Deutschland zu mehr Überschwemmungen, vor allem durch Hochwasser und Starkregen. Aber nicht einmal jeder zweite Deutsche hat eine Versicherung gegen Naturgefahren abgeschlossen. Lesen Sie mehr in unseren Factsheets.

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